2011 Sportjugend Austausch

K Kanto 2 016

Delegation aus dem Reich der Mitte informiert sich über ehrenamtliches Engagement im Kreis Limburg-Weilburg. – Im Rahmen des 38. japanisch-deutschen Sportjugend Austausches besuchen derzeit vier Jugendliche und ein Betreuer aus dem Großraum Tokio den Landkreis Limburg-Weilburg. Beim Besuch der Japaner und ihrer deutschen Gastfamilien im Limburger Kreishaus war Landrat Manfred Michel nicht wenig überrascht, als ihn Mutsuo Itoga, der Leiter der Gruppe, den originalen Westerwälder Gruß „Gemoje“ zurief. Den hatte er in Langendernbach bei Familie Wappler gelernt. Uwe Wappler von Verein für japanische Kampfkunst und Kultur aus Langendernbach ist der Ansprechpartner und Organisator der Begegnung auf deutscher Seite.

Landrat Michel konnte sich revanchieren und begrüßte die Gäste aus dem reich der Mitte mit der japanischen Grußformel „Konnichiwa“ (Guten Tag). Die Begegnung im Kreishaus war von großer Freundlichkeit und Herzlichkeit geprägt. In den vergangenen Jahren waren regelmäßig größere Gruppen von bis zu zwölf jungen Japanern nach Deutschland gekommen. Wegen der verheerenden Natur- und Umweltkatastrophe konnte in diesem Jahr nur eine kleine Delegation den Weg in den heimischen Landkreis antreten.

Das Interesse der Japaner galt in besonderer Weise dem ehrenamtlichen Engagement in Deutschland. In Japan ist dieser freiwillige Dienst bisher nicht so ausgeprägt wie in Deutschland. 71 Prozent der Deutschen sind ehrenamtlich tätig, erklärte Landrat Michel. Im Landkreis arbeiten rund 1400 Vereine, die ohne ehrenamtlichen Einsatz nicht bestehen könnten.

In Japan soll das Interesse am freiwilligen Dienst jetzt stärker geweckt werden, hob Mutsuo Itoga hervor. Bisher gibt es nach seinen Angaben in Japan das Engagement von Eltern in den Schulen ihrer Kinder und Frauengruppen, die sich in Krankenhäusern und für Behinderte engagieren. Ferner existiert ein Punktesystem. Wer freiwillig in der Betreuung von Menschen in Heimen mitarbeitet, sammelt Punkte, die ihm später die Vergabe eines Altenheimplatzes begünstigen.

Itoga bedankte sich sehr herzlich für die Hilfe, die sein Land nach dem Atomunfall aus Deutschland erhalten habe. Japan sei bemüht, so schnell wie möglich die Schäden zu beseitigen. Zuvor hatte Landrat Michel sein Mitgefühl für die japanischen Menschen ausgesprochen, die bis heute unter der Katastrophe zu leiden hätten.

Erfreulich nannte Michel das hervorragende Abschneiden der japanischen Frauen bei der WM im Frauenfußball. Die Japanerinnen hätten den Titel Weltmeisterinnen zu Recht verdient.

Bis Freitag wird sich die Delegation noch im Landkreis aufhalten und dann nach Fulda weiterreisen. Ziel des Austausches ist es, Kultur, Gesellschaft, Politik und Wirtschaft des Gastlandes kennen zu lernen und die freundschaftlichen Verbindungen zu vertiefen. Wer das ungezwungene, fröhliche und einmütige Miteinander der jungen Japaner und Deutschen im 150. Jahr der offiziellen japanisch-deutschen Beziehungen beobachten konnte, muss sagen: „Gelungen!“

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Quelle: Pressedienst des Landkreises Limburg-Weilburg